Kohlenhydratarm leben

Unser täglich‘ Brot steht immer stärker in der Kritik – „Low-Carb“ dagegen ist in aller Munde. Möglichst wenig Kohlenhydrate zu sich zu nehmen (dafür mehr Eiweiß und Fett) ist die Grundlage dieser Ernährungsform. Was bringt die kohlenhydratarme Ernährung und für wen ist sie geeignet?

Im Grunde genommen handelt es sich bei der kohlehydratarmen Ernährung nicht um eine Errungenschaft der Neuzeit, sondern eher um eine Wiederentdeckung der Steinzeit! Damals, als unsere Vorfahren noch das Mammut jagten, Eier gegessen haben (die waren langsamer) und was sich sonst alles gefunden hat (Wurzeln, Früchte), gab es noch kein Brot im heutigen Sinne. Vielleicht ein paar spärliche Körner wilden Getreides, die nach der Erfindung des Feuers geröstet werden konnten … Hatte damals jemand das Alter von 40 Jahren erreicht, galt er als Methusalem (trotz Low-Carb-Ernährung). 

Das andere Extrem praktizieren wir, nachdem Ackerbau und Ofen erfunden wurden, seit langem: Kohlenhydrate en masse als Brot in allen möglichen Formen und Varianten, Pizza und Pasta, Kuchen und weitere zuckersüßen Sachen … Wir werden heute mindestens doppelt so alt als in grauer Vorzeit (trotz High-Carb-Ernährung).

Unbestritten ist, dass wir durch überproportional hohen Kohlenhydratverzehr unsere Gesundheit auf’s Spiel setzen: Pommes, Pasta oder Pudding … alles Stärkehaltige wird im Körper zu Glukose (Traubenzucker) umgewandelt. Wenn wir unseren Körper auf diese Art mit mehr Energie, als wir benötigen, überschwemmen, sorgt unsere Bauchspeicheldrüse mit ihrem Insulin dafür, dass der Überschuss als Speicherfett (auch in der Leber) eingelagert werden kann. Essen wir viel und häufig Kohlenhydrate, wiederholt sich dieser Vorgang ständig, unsere Fettspeicher sind übervoll und die Bauchspeicheldrüse kapituliert irgendwann vor der Zuckerflut (Diabetes mellitus II). Unsere Blutgefäße können durch Überzuckerung Schaden nehmen, genauso wie das Herz, die Leber, Nieren und Augen.
Und das gar nicht so Seltsame an der Sache ist: Obwohl wir genügend Energiereserven in Form von „Hüftgold“ und „Onepack“ mit uns herumtragen, plagen uns ständig Gelüste nach einem neuen „Zuckerhoch“.

Wer eben zustimmend genickt hat, für den könnte Low-Carb eine Möglichkeit sein, aus diesem Kreislauf der Blutzuckerschwankungen auszubrechen.
Allerdings: Jede radikale Ernährungsumstellung sollte beim Vorliegen von (Stoffwechsel-)Krankheiten zunächst mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Keinesfalls ohne „ärztlichen Segen“ dürfen Schwangere, Menschen mit Herz-Kreislauf- oder Lebererkrankungen mit der neuen Ernährungsform starten. Nierenerkrankungen und Gicht könnten sich durch extrem eiweißreiche Ernährung verschlimmern.

Das „Erfolgsgeheimnis“ der kohlenhydratarmen Ernährung

Unser Körper gewöhnt sich wieder daran, auf die gehorteten Fettreserven zurückzugreifen. Das Gegenspielerhormon des Insulins, das Glukagon, kommt häufiger zum Einsatz. Und mit den Fettzellen macht sich auch der Heißhunger dünne.
Zudem bedeutet die Eiweißverdauung für unseren Körper „harte Arbeit“, die Verstoffwechselung kostet ihn Energie. 

Ein Thema mit Variationen
Es gibt verschiedene Formen der kohlenhydratarmen Ernährung, die bekanntesten sind:

  • Bei der Atkins-Diät sind Kohlenhydrate stark reduziert, Fett- und Eiweiß halten sich die Waage.
  • Die Hollywood-Diät dagegen ist eiweißlastiger.
  • Das Glyx-Prinzip berücksichtigt den glykämischen Index der Kohlenhydrate bei der Entscheidung, ob diese als gut (langsam ins Blut übergehend) oder schlecht (schnell ins Blut übergehend) einzustufen sind.
  • Ketogene Ernährungsformen sind sehr extrem, Kohlenhydrate werden soweit möglich gemieden, damit sich der Körper auf (wie der Name schon sagt) ketogene Energiegewinnung umstellt – diese Methode könnte eher in die Kategorie „No-Carb“ fallen.
  • Bei der Dukan-Diät sind Kohlenhydrate zwar anfangs verboten, dürfen aber später wieder verzehrt werden (in geringen Mengen).

Gemeinsam haben sie alle, dass Eier und Fleisch in jeder Form sowie Fisch und Meeresfrüchte, Käse, Butter, Nüsse, Kerne, Öle, Gemüse … verzehrt werden dürfen. So bleibt der Blutzuckerspiegel konstant und die Insulinausschüttung niedrig.
Auf Brot, Teigwaren, sämtlichen „Süßkram“, auf Alkohol und Säfte ist zu verzichten.

Ob man auf die Natürlichen unter den Kohlenhydratspendern, wie Obst, kleinere Mengen Reis oder Kartoffeln, völlig verzichten will / muss, ist individuell zu entscheiden. Den Einstieg mag eine radikale Umstellung erleichtern, auf Dauer jedoch ist sicher eine gemäßigte Vorgehensweise zu bevorzugen und leichter (und gesünder) zu praktizieren.

 

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